In den USA hat ein Mann an einer Schule 17 Menschen erschossen. Schon wieder. Wer diese Taten mit dem Hinweis über die Kultur des Landes abtut, macht sich mitschuldig. Ein Kommentar von Rieke Havertz
n jeder Tür eines Schnellrestaurants in den USA, an jedem Eingang eines Starbucks, selbst in den Gemeindezentren, in denen Kinder am Samstagmorgen Basketball spielen lernen, kleben zwei Schilder: "Kostenloses WLAN verfügbar" und "Bitte keine Waffen mitbringen". Das eine ist so selbstverständlich, wie das andere absurd sein sollte. Warum sollten Eltern eine Waffe mitnehmen, um ihrem Kind beim Training zuzuschauen? Warum sollte ein Cafébesuch derartige Ängste auslösen, dass man ihn nicht unbewaffnet übersteht?
Doch absurd ist nicht die Tatsache, dass überall im Land Waffenverbotsschilder hängen. Absurd ist, dass Waffen so alltäglich sind wie das überall frei verfügbare Internet. Und kein Verbrechen wird dies ändern. Auch nicht der Angriff eines 19-Jährigen auf eine Schule in Florida, bei dem er 17 Menschen mit einem halbautomatischen Gewehr tötete – die meisten von ihnen Kinder.