Seit letzen Mittwoch bis gestern Nacht waren hier die Fiestas des heiligen Antonio. Ok, den Hintergrund erkläre ich euch nicht. Ist katholisch-spanisch. Aber da wurden dann jeden Tag und oft bis spät in die Nacht Kanononenböller in die Luft geschossen. Also nicht nur so ein paa Sylvesterkracher sondern Donnerschläge, dass die Fenster vibriert haben. Irgendwann habe ich dann auf ein paar Intetseiten voller wut geschreiben: das grenzt an Terror. Darunter leiden Menschen und Tiere und es wird viel Geld verpulvert, dass die Stadt besser einsetzen könnte. Dann gabe es heftige Reaktionen... Ich als Deutsche hätte kein Recht die valencianische Tradition zu kritisieren. Nun bin ich die letzte , die das tut. Ich lerne die Sprache, ich bin in vielen valencianischen Traditionsvereinen aktiv. Ich habe dann erklärt: Kultur ist, wenn Mensch sein Handeln überdenken kann und es ändert. Es gab tief verweurzelte Traditionen in der Geschichte der Völker die wir Heute ablehnen: Hexenverbrennung, Steinigung von Ehebrecherinnen, das Recht des Mannes Frauen und Kinder zu schlagen, Prügelstrafe in der Schule usw........
Das Feuerwerk und die ganze Pyrotechnik ist keine tief verweurzelte Tradition sondern Geschäftemacherei. Wie inzwischen auch der Stierkampf. Verteidiger des Stierkampfes sagen immer: Das Volk will es... hiiiiii stimmt nicht. Gerade habe ich einen Artikel in einer spanischen Zeitung ( sowas wie die Süddeutsche) gefunden, die beschreiben, dass seit die Stadt Bilbao die Subventionen für den Stierkampf eingestellt hat und das Geld in die Schulen steckt, kaum noch jemand zu den Stierkämpfen geht. Der Verin zur Förderung des Tierkampfes hatte tausende Freikarten verschenkt, subventioniert von Geldern zur Erhaltung der baskischen Kultur. Die Kohle kam auch noch aus Europa. Der Stadtrat in Bilbo ( Bilbao) hat das gestoppt. Und jetzt sind nicht mal 20% der Plätze im Stadion besetzt.
Tierquälerei und auch Feuerwerk ist nichts als ein übles Geschäft und hat nichts mit der wunderbaren Kultur eines Landes zu tun.
Ich kloppe mich mit vielen Freunden hier über das Thema, aber wir machen das sehr zivilisiert. Erst diskutieren und streiten wir und dann gehen wir gemeinsam Tapas essen und einen Vino trinken.